Wir bei Uffective sind uns bewusst, dass ein erfolgreiches Portfoliomanagement das Rückgrat für das strategische Wachstum eines jeden Unternehmens ist. In diesem Interview erkunden Jennifer und Mark die Prinzipien, die hinter Uffectives Portfoliomanagement-Funktionen liegen und erläutern, wie sie Organisationen helfen, den Wert Ihrer Wertschöpfung zu optimieren und Risiken zu effektive zu mitigieren.
Portfoliomanagement und Uffective
Jennifer: Mark, warum beschäftigen sich Unternehmen mit dem Portfoliomanagement?
Mark: Das Ziel des Portfoliomanagements ist einfach: Es soll sicherstellen, dass mit den verfügbaren Investitionsressourcen der maximale Wert geschaffen wird. Dazu muss ein optimales Gleichgewicht zwischen Risiken und Wert ermittelt werden. Unternehmen beginnen mit dem Portfoliomanagement, um Risiken, Wertschöpfung und die Kombination aus beidem zu in optimaler Weise zu managen.
Jennifer: Lassen uns tiefer in diese drei Bereiche eintauchen. Was ist im Bereich der „maximalen Wertschöpfung“ von Bedeutung?
Mark: Das Konzept des Wertes hat sich erheblich weiterentwickelt. Es reicht vom finanziellen Wert und Shareholder Value bis hin zur Umsetzung der Strategie. Es gab eine Zeit, in der nur eine Dimension als Wert angesehen wurde: der finanzielle Wert. Diese Dimension ist immer noch wichtig, und dafür gibt es eigentlich nur ein einziges Instrument: den klassischen Business Cases.
Jennifer: Business Cases werden oft abgelehnt, weil sie zu ungenau sind.
Mark: Ja, es gibt ein Sprichwort, das besagt, dass Business Cases „voller Lügen“ sind. Wenn Sie eine Lüge als etwas definieren, das nicht korrekt ist, dann sind sie in der Tat „voller Lügen“. Wir haben einmal etwa 500 Business Cases überprüft und festgestellt, dass sie lediglich 55 % der versprochenen Erträge liefern. Wir fanden auch heraus, dass 60 % der Geschäftsfälle mehr als 80 % der erwarteten Erträge erbrachten. Es ist interessant, diese Ungenauigkeit mit dem Bauchgefühl der Menschen zu vergleichen. Wir haben einmal hinterfragt, wie viel Wert ein Projekt bringen würde, wenn es einen Tag früher abgeschlossen würde. Die Antworten variierten um den Faktor 50. Was bedeutet das? Wenn ein Kollege meint, dass ein Projekt, das einen Tag früher fertig wird, 1.000 Euro bringt, ein anderer aber 50.000 Euro erwartet, kann dieser Faktor 50 zu völlig unterschiedlichen Prioritäten führen. Das hat zur Folge, dass wir nicht zuerst an den wichtigsten Themen arbeiten. Eine Menge Energie wird verschwendet. Außerdem entsteht eine „Verfolgungskultur“, bei der viel Mühe darauf verwendet wird, zu überprüfen, ob die Kollegen an den richtigen Themen arbeiten. Wenn starke, wortgewandte Kollegen an weniger wichtigen Aufgaben arbeiten, werden diese weniger wichtigen Aufgaben überproportional vorangetrieben.
Viele Organisationen haben inzwischen erkannt, dass es mehr als nur finanzielle Ziele gibt. Sie streben danach, mehrere Dimensionen für verschiedene Interessengruppen zu erfüllen. Dazu gehören Themen wie Umwelt, Klima und Menschenrechte, aber auch Image, Marke und Informationssicherheit. Dieser Ansatz basiert auf der Informationsökonomie. Im Wesentlichen werden die für ein Unternehmen relevanten Dimensionen ermittelt und gewichtet (so kann beispielsweise der Net Promoter Score doppelt so viel Gewicht haben wie die Gesamtrendite). Dann wird jede Investition auf der Grundlage dieser Dimensionen bewertet, die auf einer Skala von 1 bis 5 oder auf einer exponentiellen Skala, wie 1, 2, 4, 8 und 16, liegen können. Jede Investition erhält dann eine Punktzahl.
Jennifer: Um den Wert zu bestimmen, gibt es also zwei Alternativen: Business Cases und Value Scores. Wie funktioniert das mit den Risiken?
Mark: Die klassische Art, Risiken zu managen, besteht darin, sie mit Ampelfarben zu kennzeichnen. Im Portfoliomanagement kann man jedoch mit den Farben Rot, Gelb und Grün nicht viel anfangen. Um zu quantifizierbareren Werten zu gelangen, werden die Wahrscheinlichkeit und die Auswirkungen eines Risikos bewertet. Beispiele für diese Risiken sind, dass der Projektleiter nicht genügend Zeit für das Projekt hat, dass die gelieferte Qualität nicht den Erwartungen entspricht oder dass ein Lieferant nicht rechtzeitig liefern kann. Betrachtet man diese Risiken genauer, so stellt man fest, dass sie sich in erster Linie auf die Durchführung eines Projekts beziehen. Im Portfoliomanagement ist es wichtig zu wissen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der erwartete Nutzen tatsächlich eintritt. Uffective hat ein eigenes Risikomodul entwickelt, das maschinelle Lernmodelle enthält. Diese können die Wahrscheinlichkeit vorhersagen, dass ein Projekt erfolgreich umgesetzt wird. Diese Informationen sind für das Portfoliomanagement von großer Bedeutung, da sie bei der Priorisierung und Entscheidungsfindung bezüglich der Projektdurchführung verwendet werden.
Jennifer: Und was ist der Vorteil von Uffective, wenn man sowohl den erwarteten Wert als auch das Risiko kennt?
Mark: Das Portfoliomanagement wurde vom Nobelpreisträger Harry Markowitz definiert. Er beschrieb, wie man ein effizientes Portfolio erreichen kann – d. h. ein Portfolio, bei dem für ein bestimmtes Risikoniveau der Wert optimiert wird oder umgekehrt für ein gewünschtes Wertniveau das Risiko minimiert wird. Dies ist das Risiko-Rendite-Verhältnis. Dank des Uffective-Modells „Eintrittswahrscheinlichkeit“ können nun beide Dimensionen abgebildet und diese Graphen erstellt werden. In der Praxis können diese Diagramme automatisch erstellt werden, wenn Investitionsvorschläge unterbreitet werden, um besser beurteilen zu können, ob die aktuelle Investition nahe am effizienten Portfolio liegt.
Jennifer: Wow, ich glaube, das ist neu für Entscheidungsträger. Wie hängt das mit den verfügbaren Ressourcen zusammen?
Mark: In der Theorie von Markowitz geht es nur um Dollar. In der Praxis sehen wir jedoch, dass nicht nur Finanzbudgets, sondern auch Ressourcen Engpässe darstellen können. Aber das muss nicht der Fall sein. In einem Unternehmen hatte die technische Abteilung das Motto „Technologie – wir machen es möglich“, und Skalierbarkeit hatte oberste Priorität. Das heißt, wenn mehr Technologie benötigt wurde, wurde sie aufgestockt. Dies ist jedoch eher die Ausnahme als die Regel. Häufiger stellen wir fest, dass sich Ressourcen nicht so leicht skalieren lassen. Ein Technikmanager drückte es so aus: „Nicht die Euros sind der Engpass, sondern die Menschen in unserer Organisation.“ Diese Herausforderung kann auf verschiedene Weise angegangen werden. Zum Beispiel können die erforderlichen Kapazitäten für jede Rolle und jeden Zeitraum geplant werden. In der Praxis ist es jedoch nicht einfach, genaue Einschätzungen vorzunehmen. Deshalb hat Uffective Module entwickelt, die die benötigten Ressourcen vorhersagen. In einigen Fällen können diese maschinellen Lernmodelle die benötigte Zeit besser einschätzen als Menschen. Wenn es um Ressourcen geht, sehen wir eine starke Nachfrage, eine Art „Tetris“ zu spielen. Das heißt, zu bestimmen, wann etwas geliefert werden kann. Deshalb unterstützt Uffective Szenarien, in denen Projekte zeitlich verschoben (d.h. vor- oder zurückgeschoben) werden können, um die Ressourcenkapazitäten auszugleichen.
Fazit
Der Portfoliomanagement-Ansatz von Uffective kombiniert die traditionellen Säulen des Risikomanagements und der Wertschöpfung mit modernen Werkzeugen wie maschinellem Lernen und prädiktiver Modellierung. Durch die Fokussierung auf Wertmaximierung bei gleichzeitigem Management von Risiken und Ressourcenallokation bietet Uffective Unternehmen einen effizienten und datengesteuerten Rahmen, um bessere Investitionsentscheidungen zu treffen. Diese ganzheitliche Sichtweise ermöglicht es den Entscheidungsträgern, ihre Portfolios zu optimieren und sicherzustellen, dass sie sowohl mit den finanziellen als auch mit den übergeordneten strategischen Zielen übereinstimmen.